Wir schreiben das Jahr 1980. Ein Mann geht in ein Krankenhaus und der dortige Arzt, Dr. Sullivan, konfrontiert ihn mit seiner Diagnose: schwere Schlafapnoe.
Dreimal dürfen Sie raten, wie die Behandlung damals aussah. Falls Sie auf „Tracheostomie“ gekommen sind, liegen Sie richtig.
Bei diesem Eingriff wird ein Loch in die Kehle geschnitten, mit dem das Atmen durch Nase und Mund unterbunden werden soll. Dies ist recht schmerzhaft und außerdem hat man auch noch ein Loch von der Größe einer kleinen Münze im Hals.
Diese Geschichte nimmt jedoch eine überraschende Wendung, denn der Mann lehnt diese Behandlung ab und Sullivan bietet ihm eine Alternativbehandlung an. Diese Alternative ist für immer in die Geschichtsbücher eingegangen.
An ihm wird nämlich als Testperson eine Technik angewendet, die man bisher nur in Versuchen mit Hunden verwendet hatte. Am gleichen Abend wird ein Termin vereinbart und der Arzt baut einen Staubsauger zu einem provisorischen, kontinuierlichen Überdruckbeatmungsgerät (CPAP) um.
Dieses Gerät funktioniert ausgezeichnet und zum ersten Mal schläft der Patient wie ein Murmeltier. Seitdem haben sich die CPAP Therapie Geräte exponentiell weiterentwickelt.
Um die Funktionsweise der CPAP Therapie Geräte zu verstehen, bleibt uns nichts anderes übrig, als einen genaueren Blick auf die Symptomatik zu werfen, welche sie behandeln sollen.
Diese Technik wird am häufigsten für die Behandlung von Schlafapnoe und dem Atemnot-Syndrom (RDS) verwendet. Im ersteren Fall können die Betroffenen aufgrund regelmäßiger Atempausen, welche zu Sauerstoffmangel führen, keinen erholsamen Schlaf finden. Wird diese Erkrankung nicht behandelt, leiden sie unter chronischer Müdigkeit. Im letzteren Fall kommen Kinder mit unfertigen Lungen auf die Welt, welchen die Substanz namens Surfactant fehlt (dies ist jene Substanz, welche das Zusammenfallen der Lungenbläschen verhindert).
Nun da wir das bestehende Problem verstehen – wie lösen wir es?
Nun, das ist recht einfach. Da die Atemwege beeinträchtigt oder in sich zusammengefallen sind, müssen wir lediglich dafür sorgen, dass sie offen sind. Genau das bewerkstelligt ein CPAP-Gerät. Es erhöht den Druck im Rachenraum, um das Zusammenfallen der Lungenbläschen oder Atemwege zu verhindern.
Der Arzt rät Ihnen zu einer CPAP-Behandlung. Was kommt nun auf Sie zu?
Der naheliegende nächste Schritt ist die Durchführung einer Titrationsuntersuchung. Sie besuchen hierfür ein Schlaflabor und bekommen eine passende Gesichtsmaske (ein CPAP Therapie Gerät besteht aus 3 grundlegenden Teilen: der Maske, dem Schlauch und der Luftpumpe). Es ist absolut entscheidend eine Maske zu finden, welche bequem anliegt. Die Maske kann entweder nasal, eine Vollmaske oder mit Nasenpolstern ausgestattet sein und wird dann an das Gerät angeschlossen. Die Luftpumpe führt dem Rachenraum durch den Schlauch die Umgebungsluft zu.
Über die Nacht hinweg beobachtet Sie ein medizinischer Mitarbeiter des Schlaflabors und misst den jeweiligen Druck, bei dem Hypopnoen oder Apnoen bei Ihnen eintreten oder auch nicht eintreten. Es wird mit dem niedrigsten Druck begonnen und dann allmählich gesteigert. Dieser Vorgang wird als Kalibrierung bezeichnet. Aus dieser Untersuchung kann der Arzt die Verordnung einer CPAP-Behandlung ableiten.
Die Maske passt, die Titration wurde durchgeführt und das CPAP Therapie Gerät angeschafft. Was nun?
Zum ersten Mal seit Jahren haben Sie dank der Behandlung ein erholsames Maß an Schlaf bekommen. Das war noch während der Kalibrierung. Mit der ärztlichen Verordnung bestellen Sie nun Ihr eigenes Gerät. Bevor Sie sich versehen, sind Sie bereits mitten in der Welt der kontinuierlichen Überdruckbeatmung und es beginnt der Weg dahin, diese Erfahrung so angenehm wie möglich für Sie zu gestalten.
Die Nutzung eines derartigen Gerätes bringt möglicherweise allergische Reaktionen mit sich. Das liegt daran, dass die Maske auf der Gesichtshaut aufliegt. Der überwiegende Großteil aller Nutzer weist keinerlei allergische Reaktionen auf. Für die wenigen, die allergisch reagieren, variieren die allergischen Reaktionen je nach verwendetem Material. Anzeichen für eine Allergie können Rötungen, Ausschläge oder Juckreiz sein.
Die CPAP Behandlung kann auch zu Mundtrockenheit, verstopfter Nase, laufender Nase, Nasenbluten und Niesen führen.
Der Mundtrockenheit kann mit einem Gerät Abhilfe geschafft werden, das die angesaugte Luft erwärmt und anfeuchtet oder auch mit einem Kinnriemen, welcher das unfreiwillige Offenstehen des Mundes im Schlaf verhindert (dies könnte der Auslöser für die Mundtrockenheit sein).
Ein salzhaltiges Nasenspray vor der Nachtruhe hilft ebenfalls bei der Vorbeugung derartiger Nebenwirkungen.
Die meisten Nebenwirkungen der CPAP Behandlung sind relativ leicht und werden von der überwiegenden Mehrheit der Patienten gut vertragen.